Mit 4.700 dezentralen Erzeugungsanlagen und 2.504 MW vermarkteter Erzeugungsleistung aus EEG-Anlagen (Stand 2023) ist die e2m einer der größten Aggregatoren für Erneuerbare Energien in Europa und ein hervorragend aufgestelltes, unabhängiges Stromhandelshaus.
e2m Wintertagung "Biogas-Stromproduktion in stürmischen Zeiten"
Ganz im Zeichen der aktuellen Marktsituation und dessen Einfluss auf den Betrieb von Biogasanlagen stand die vierte e2m-Wintertagung. Über 100 Teilnehmer verfolgten bis in den späten Nachmittag hinein die Vorträge und die Podiumsdiskussion.
Ein ausführlicher Bericht der Tagung folgt in den nächsten Tagen. Im Nachfolgenden finden Sie die Vorträge aller Referenten.
Biogas und die politische Großwetterlage Wie komplex sich der Prozess gestaltet, zwischen Klimaschutz, Energiesicherheit und internationaler Zusammenarbeit stringente Anreizstrukturen und damit einen effektiven regulatorischen Rahmen für die Energiewende zu schaffen, beleuchtete Prof. Dr. Löschel in seinem Vortrag. Elektrifizierung sieht er als entscheidenden Treiber auf dem Weg zur Klimaneutralität. |
Angespannte Situation – das betriebliche Umfeld der Anlagenbetreiber Als Biogasberater in Schwaben und im Unterallgäu hat Hannes Geitner ein Ohr für die Bedenken der Betreiber. Für sein Betreuungsgebiet wartete er mit genauen Zahlen auf, wie politische Entscheidungen und Bürokratismus sinnvolle Fortschritte beim Anlagenbetrieb verhindern - nur knapp 50% der Betreiber in der Region haben überhaupt flexibilisiert und dies zu seinem Bedauern meist eher zögerlich. Mit Wirtschaftlichkeitsberechnungen zur Flexibilisierung und Wärmenetzen zeigte er auf, wie sich Flexibilität trotz aller Bedenken lohnen kann. |
Terminmarkt, Day Ahead Markt, Regelenergie – Marktpotentiale für kleine und mittlere Marktteilnehmer Dr. Petrick führte Schritt für Schritt durch die relevanten Handelsplätze des Energiemarktes, zeigte Abhängigkeiten auf, z. B. die Korrelation zwischen Preisverlauf bei Strom- und Gaspreis, und setzte die Entwicklungen des letzten Jahres in Zusammenhang. Anschaulich erklärte er auch, wie Prognosen erstellt werden. |
Podiumsdiskussion „Biogas-Stromproduktion in stürmischen Zeiten – Wege in die Zukunft“ Die Podiumsdiskussion stand unter dem Eindruck der unklaren politischen Positionierung für Biogas. Auch wenn die Erlösabschöpfung für Biogas in letzter Minute klar gedämpft wurde, so verhindert ausufernde Bürokratie viele Initiativen und Innovationen. Klar ist auch, dass Biogas mehr tun muss, um ein positives Image in der Bevölkerung aufzubauen. Diskutanten (v.l.n.r.): Kurt Kretschmer (Energiepolitik bei e2m), Uwe Welteke-Fabricius (Sprecher des Netzwerks Flexperten), Prof. Dr. Andreas Löschel (Vorsitzender der Expertenkommission der Bundesregierung zum Monitoring‐Prozess „Energie der Zukunft“), Dr. Hartwig von Bredow (Rechtsanwalt von Bredow Valentin Herz), Prof. Dr.-Ing. Uwe Holzhammer (Leiter ForTraNN, Technische Hochschule Ingolstadt) |
Praxisbericht: „Biogasproduktion heute – Vielfalt macht unabhängiger.“ In wohlbedachten Schritten hat Steffen Ehrlich in 20 Jahren seine BGA zum heutigen flexiblen Betrieb ausgebaut. Dass trotz guter Planung nicht alles aufgeht und regulatorische Änderungen manche Ausbauideen beschränken, sieht er trotz Bedauern auch pragmatisch und setzt auf das, was möglich ist: die Vielfalt in der Vermarktung. |
Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität im Licht der aktuellen Marktdynamik Um das Klimaziel von 30% erneuerbarer Energie am Gesamtverbrauch in Deutschland zu erreichen, müssen massiv Erneuerbare Energien Einzug halten und Energie gespart werden, argumentiert Holzhammer. Besonders im Wärme- und Verkehrssektor gab es seit Jahren keine relevante Steigerung des EE-Anteils. Die gute Nachricht von Holzhammer. Biogas könnte in diesen beiden Bereichen einen nicht geringen Anteil beisteuern! |
Welchen Wert hat Flexibilität für Betreiber? Die Arbeit der Flexperten Einmal mehr hielt Welteke-Fabricius die Vorteile der Flexibilität hoch, untermauerte dies mit konkreten Zahlen und betonte ausführlich, wie hochflexible Anlagen und ambitionierte Fahrpläne den Markt zu den richtigen Zeiten unterstützen und Vermarktungsvorteile sichern. |
Biogas in Hungersnot – Wenn Substrat nicht mehr bezahlbar ist Dr. Kornatz legte den Schwerpunkt auf Opportunitätskosten und entwickelte seinen Vortrag von der Prämisse aus, dass in der Landwirtschaft stets die beste Flächenverwertung angestrebt wird. Er zog das Fazit, dass die Biogasproduktion (Substratverfügbarkeit) durch die hohen Erzeugerpreise stark beeinflusst wird. |
Strom, Wärme und Kraftstoffe aus Biogas – Rechtsrahmen und aktuelle Entwicklungen Viele „soll“ und „könnte“ begleiteten den Vortrag von Hartwig von Bredow und zeigten, dass der regulatorische Rahmen auch im neuen EEG, bei der Erlösabschöpfung und Flexibilisierung sehr viel Raum für Interpretation lässt. Zur Biomassestrom-Nachhaltigkeitsverordnung und RED III gab von Bredow ebenfalls einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen. |
Vielen Dank für Ihre rege Teilnahme! Wir freuen uns auf nächstes Jahr.